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HAND und INSTRUMENT
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Messergebnisse (Beispiele)
Ranglisten der Variationskoeffizienten (%)
Bspl. Männer Linke Hand  (Gruppe "Klavier" aus HAND UND INSTRUMENT, Kap. F und Anhang 2, S. 323)

Variationskoeffizienten
Der Variationskoeffizient zeigt an, wie stark die einzelnen Messwerte um ihren zugehörigen (arithmetischen) Mittelwert streuen.

Je größer diese Zahl ist, desto häufiger werden wir auf große, manchmal überraschende Unterschiede zwischen Musikerhänden treffen.
Diese Zahlen lenken also die praktische Beobachtung von vorneherein auf die Eigenschaften, die stark unterschiedlich ausfallen.


Beispiel
Der Variationskoeffizient der Spannweite 1-5 (Klavier, Männer, l.H.) erscheint mit 4,7% erst ganz am Ende der Rangliste. Die durchaus beträchtlichen Unterschiede bei der Spannweite 1-5 sind also vergleichsweise klein gegenüber Unterschieden in anderen Hand- eigenschaften,
z.B.


- Abspreizung des Daumens (13,4%)

- Spannweite 3-4 (16,1%)

- Beugung des Daumengrundgelenkes
  (20,8%)

- Abwinkelung des Handgelenks zur 
  Daumenseite (26,0%)

- Passive Überstreckung I der
  Fingergrundgelenke 2-5 (59,4%)

                                                                


 
Entsprechende Ranglisten gibt es für die rechte und linke Hand von Frauen und Männern in den Gruppen "Klavier", "Violine/Viola" und "Violoncello" sowie "Instrumente gemischt" in Anhang 2, S. 323-327. Ihre Bedeutung für die Praxis wird in Kapitel F besprochen.

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Extremwerte
3 Beispiele aus HAND UND INSTRUMENT Kapitel F und Anhang 1


Spannweite 3-4 (S. 282)
Spannweite 3-4
7cm Unterschied zwischen der
kleinsten und größten gemessenen  aktiven Spannweite 3-4

(Pianisten, l.H. Minimum 4,7 cm, Maximum 12,0 cm)                      


Überstreckung der Fingergrundgelenke 2-5 (S. 318)
Überstreckung
60° Unterschied
zwischen der

kleinsten und größten gemessenen
passiven Überstreckung der Fingergrundgelenke 2-5

(Instrumente gemischt, Männer l.H., Minimum
0°, Maximum 60°,  Drehmoment 37,5 Ncm)   
                                                                                                

Pronation (S. 319)
Pronation
110° Unterschied zwischen der
kleinsten und größten gemessenen passiven Pronation

(Instrumente gemischt, Männer r.H.,  Minimum 5°, Maximum 115°, Drehmoment 16 Ncm)

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Messergebnisse Bspl. Spannweite 3-4
Gruppe "Klavier" (HAND UND INSTRUMENT, Kapitel F und Anhang 1, S. 282)
Messergebnisse Spanne 3-4 
(1) Anzahl: Anzahl der untersuchten rechten bzw. linken Hände bei Pianisten und Pianistinnen
                                                                                                               
(2) Arithmetisches Mittel: Der Mittelwert der Spannweiten, hier bemerkenswert ähnlich in beiden Händen bei Männern und Frauen

(3) Variationskoeffizient: Zusammenfassende Kennzahl für das Ausmaß der Unterschiede zwischen den Händen innerhalb einer Gruppe, hier mit rund 15% etwa dreimal(!) so groß wie bei der Spannweite 1-5, d.h. in der Spanne 3-4 unterscheiden sich Hände viel stärker als in der Spanne 1-5.
Bei der Untersuchung der einzelnen Handeigenschaften wurden Variationskoeffizienten von 5% bis zu ca. 70% gefunden (s.o.)!

(4) Minimum – Maximum: Sie geben den kleinsten und größten Wert der Messreihe an.
Auch wenn Werte dieser Größe äußerst selten sind, muss man doch mit ihnen rechnen.

(5) Dezile: Dezile kennzeichnen die Verteilung der Messwerte, nachdem man diese der Größe nach aufsteigend geordnet hat. Unter dem ersten Dezil D1 (bei Männern rechte Hand: 62 mm) gibt es noch 10% der Werte, die kleiner sind als 62 mm. Über dem neunten Dezil (D9) gibt es 10% der Messwerte, die noch größer sind als 94 mm. Der Bereich zwischen D1 und D9 umfasst die mittleren 80% der Werte und damit den allergrößten Teil dessen, was in der Untersuchung vorgekommen ist.
Der Vorteil dieser Dezile ist, dass man jede gemessene Spanne 3-4 in diese Rangreihe einordnen kann und dann weiß, ob sie, im Vergleich mit Pianisten, relativ groß, oder vielleicht sogar extrem groß (über D9), oder mittelgroß, oder aber klein, vielleicht extrem klein ist (unter D1).

Diese Dezilreihen sind Grundlage der „Handprofile“.
 

Entsprechende Tabellen gibt es für alle 39 Handeigenschaften und für die Gruppen "Klavier", "Violine/Viola" und "Violoncello" sowie "Instrumente gemischt" in Anhang 1, S. 278-322. Ihre Bedeutung für die Praxis wird in Kapitel F besprochen.

                                               
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